Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung…

Was soll man dazu sagen? Vielleicht: „Willkommen in der Realität?“, lieber Behördenchef oder: „Stimmt, gut, dass Sie uns daran erinnern!“ oder vielleicht einfach nur, „Wir leiden mit Ihnen.“

So oder so, hat Herr Wieler, der uns seit 15 Monaten so bekannte Chef des RKI in einem Interview mit der Funke Medien Gruppe, eigentlich beiläufig etwas sehr Fundamentales auf folgende Frage geantwortet: 

„Was war Ihr größter Irrtum seit Januar 2020?

Ich dachte, wenn ich etwas dreimal gesagt habe, egal ob öffentlich oder intern, dann ist das in der Welt. Mir war nicht klar, dass man dieses Wissen immer und immer wiederholen muss“.

Funk, Fernsehen, Print, neue und klassische Medien saugen jedes Wort des Behördenchefs auf und verbreiten es gefühlt rund um die Uhr. Und trotzdem sieht er ausgerechnet dies als seinen größten Irrtum. 

Und er hat recht. Kommunikation ist zu 90% Wiederholung und zu 10% Anpassung an die Zielgruppe. Konsistente, wiederholende Information ist das A und O bei der Führung. Auch wenn dies in Führungsseminaren ungern ausgiebig behandelt wird. Ist halt auch langweilig und manche Führungstrainings und Führungshandbücher sind ja auch mehr Show um die Brillianz der Autor:innen und Trainer:innen zu untermauern. 

Veränderungen, insbesondere solche, die auf für den Adressaten unangenehmen Fakten beinhalten, werden mit allem was der Mensch aufzubieten hat verdrängt. Ein ganzes Potpourri an Weisheiten halten in unserem Gehirn sofort dagegen. Eine kleine Auswahl: 

  • „Es wird schon nicht so schlimm werden“, Es wird nichts so heiß gegessen, wie gekocht“. 
  • „Es ist noch immer gut gegangen“ (wird in jedem Dialekt bereitgestellt)
  • „Was ich schon alles erlebt habe“
  • „Abwarten und Teetrinken“

Und so weiter, sollte man sich doch irgendwie betroffen fühlen, werden diese Aussagen auch gerne gruppendynamisch in der Kaffeeküche genutzt. Wir Menschen tun eine Menge, um den Status Quo aufrecht zu halten. Dagegen steht oft nur das Mittel der Wiederholung. Solange bis man sich denkt, da könnte was dran sein. 

Für Vorgesetzte ist dies eine Herkulesarbeit, sehr ermüdend, da zeitfressend und manchmal auch langweilig. Aber wenn man es ernst meint mit einer Nachricht oder einer einzuleitenden Veränderung, gibt es nicht viel mehr. Und wer von uns hat schon all diese Medienunterstützung, wie sie das RKI hat. 

Daher ist aus unserer Sicht sehr wichtig, sich sehr intensiv zu prüfen, was an Veränderungen ist so wichtig, dass man sich dieser kräftezehrenden Tätigkeit unterzieht 

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