Wir schreiben Weihnachten im Jahr 2021. Vor 100 Jahren stellten sich die Menschen unsere Welt wohl voll von High-Tech oder künstlicher Intelligenz vor, dass wir unser Festtagsessen von Robotern serviert bekommen. Doch die Realität sieht ganz anders aus.
Weihnachten 2021 stellt sich, auch in diesem Jahr, ganz anderen Herausforderungen, als Festtagsessen servierenden Robotern.
Corona: Bei diesem Begriff handelt es sich wohl um das unbeliebteste Wort der vergangenen zwei Jahre. Das zweite Weihnachten in Folge wird von Inzidenszahlen und Sicherheitsabständen geprägt.
Viele Familien sehen sich dazu gezwungen sich insbesondere einer Frage zu stellen:
Wer darf dieses Jahr am Festtagstisch sitzen?
Es klingt so surreal und fast schon gemein. Doch die Gästeliste für Weihnachten in Zeiten einer Pandemie muss gut gewählt sein. Vor allem, wenn die Großeltern geladen werden sollen. Diese sind am gefährdetsten, sich mit der Krankheit anzustecken.
Doch wen von der Liste streichen?
Die Cousine hat bereits abgesagt. Sie verzichtet dieses Jahr noch einmal auf soziale Kontakte. Schade, denn man hat sich viel zu lange nicht gesehen, aber wenigstens eine Person weniger an der Tafel.
Bei zwei Leuten fällt die Entscheidung auch gar nicht so schwer: Der junggebliebene Onkel und die flippige Tante werden dieses Jahr eher nicht eingeladen. Sie fühlen die Impfung noch nicht und sind sich nicht ganz sicher, ob es dieses Corona wirklich gibt. Das provozierte schon viele peinliche Gespräche und diverse Dispute innerhalb der Familie.
Vor allem mit der ältesten Tochter. Sie ist sauer, dass sich so wenige Leute impfen lassen und sie deswegen ihr X-tes Semester online studieren muss. Sie ist zwar geimpft und auch bereit, sich vor dem heiligen Abend testen zu lassen, dennoch erleiden die Großeltern jedes Jahr wieder einen Herzinfakt, wenn sie verkündet, dass sie sich immer noch vegan ernährt und auf den Festtagsbraten verzichtet – scheint wohl keine Phase zu sein.
Aber sie deswegen ausladen? Darf man das überhaupt? Und müssten ihre zwei jüngeren Geschwister dieses Jahr dann nicht auch übergangen werden? Eigentlich auch weniger schade, denn dann müsste keine:r den Großvater davor beschützen, für TickTock-Tanz vor dem Weihnachtsbaum missbraucht zu werden.
Vielleicht doch lieber alleine feiern?
Egal wie unterschiedlich und manchmal auch anstrengend – Familie bleibt Familie. Und, auch dieses Jahr werden diejenigen am Tisch vermisst, deren Plätze, aufgrund der Pandemie, leer bleiben.
Wir wünschen Euch allen, dass Ihr trotzdem das Beste daraus macht, ein wundervolles Weihnachten verbringt und Eure Liebsten um Euch herum habt. Im nächsten Jahr holen wir dann alles nach, auf das wir dieses Jahr noch einmal verzichten müssen (Roboter gehören nicht dazu).
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue (coronafreie) Jahr 2022. ❤️