Der Saftschubser und die Pilotin

Wir haben die Wahl: Wir können es ignorieren, uns an die Spitze der Bewegung setzen, versuchen Punkte durch Ablehnung zu sammeln oder einfach mit dem Strom schwimmen. Nur was nicht mehr geht ist keine Haltung dazu einzunehmen. 

Gemeint ist das Genderthema

Vermutlich ist dies das Beste an dieser sprachlichen Entwicklung, und egal welche Haltung dazu eingenommen wird, sie wird Reaktionen hervorrufen. Unausgesprochen oder ausgesprochen. Manche sagen, es ist ein weiteres Indiz, dass wir in unserem Luxus Dasein keine anderen Probleme haben, Andere sagen, es wird auch Zeit. 

Wir brauchen uns nichts vorzumachen, Sprache und damit unsere Wortwahl sind mächtige Mittel. Sprache kann verletzen, ausgrenzen, sogar tiefe Wunden schlagen, sie kann aber auch motivieren, vielleicht sogar heilen.  Und Fakt ist auch Sprache hat sich immer verändert und wird es immer weiter tun. 

Soweit so klar, schwierig wird es in der Praxis.  

So sprach mich eine junge Kollegin vor 14 Tagen an, wegen unserer Ansprache im Newsletter. Sinngemäß sagte sie: „Liebe Kunden und Freunde von Ribbon,“ wäre ja nicht gerade „optimal“ gegendert.

„Ja, ertappt“, habe ich gedacht. Nicht optimal war ja noch nett formuliert. Nun könnte ich mich auf die Haltung des „alten, weißen Mannes“ zurückziehen, der ja in den letzten Jahren für das ganze Elend verantwortlich gemacht wird. 

Wir bekommen ja immer wieder Rückmeldungen zu unserem Newsletter, die Genderthematik war allerdings noch nicht dabei. Trotzdem haben wir nach Alternativen gesucht: „Liebe Kund:innen und Freund:innen von Ribbon,“ wirkte holprig und unpersönlich. Alle waren sich auch einig, dass „Freundinnen“ irgendwie schief klingen würde. Wir haben uns erstmal auf „Liebe Leserin, lieber Leser“ geeinigt. Irgendwie schade, denn die Anrede hat uns eigentlich gut gefallen und besser wurde es durch das Gendern leider nicht gerade.

Solche Diskussionen wie bei uns, gibt es wohl fast überall zurzeit. 

Klar ist, Worte prägen. Probieren Sie es selber aus. Wenn Sie in einer Gruppe fragen: „Wer ist Dein Lieblingsschauspieler?“, werden weibliche Darstellerinnen sehr selten genannt. Wenn Sie Fragen: „Wer ist Dein Lieblingsschauspieler, Deine Lieblingsschauspielerin?“, werden andere Namen fallen. Worte können Gedanken öffnen oder eben auch verengen. 

Der vertiefende Link zeigt wohl die wesentlichen Pros und Contras auf:  Quarks.de: Was Gendern bringt – und was nicht

Zurück zur praktischen Umsetzung:

  • Die Meteorologen benennen Hoch- und Tiefdruckgebiete im jährlichen Wechsel nach weiblichen und männlichen Vornamen. So sind alle mal für Regen und Sonne zuständig. Bis 1997 waren nur weibliche Namen für Regen zuständig Wetter (Praxistipps.Chip.de: Namen von Tief- und Hochdruckgebieten – so kommen sie zustande
  • Ein Newsletter, den wir abonniert haben, wechselt konsequent halbjährlich von weiblichen zur männlichen Form. Bis Juli gibt es nur Chefinnen, dann nur Chefs. Damit bleibt der Newsletter, kurz und prägnant. 
  • Andere nutzen wahlweise „*“ oder „:“ aus der Mode kommt schon wieder der Großbuchstabe.
  • Auffällig ist, in Messenger Programmen wird kaum gegendert, selbst von den hartnäckigsten Verfechter:innen nicht, da dort wohl Kürze alles andere schlägt. 

Bleibt noch unser Newsletter, da wir uns im Team alle als Ribbons fühlen und dies nun einfach wunderbar neutral ist, blieb noch die Anrede, also unsere Ansprache an Sie. Wir wollen so persönlich und gleichzeitig respektvoll wie möglich sein. Für folgendes haben wir uns entschieden:

„Liebe Ribbon Community“ oder auch mal nur „Moin, Moin“ aus Hamburg. Ein Dutzend anderer Vorschläge haben wir verworfen. Am Ende dieses Weges gab es viele Lacher im Team, denn das Ergebnis wirkte dann schon fast trivial im Verhältnis zu den Diskussionen vorher. Aber vielleicht ist es so, ein großes Thema wird, wenn man es einfach mal anpackt, ganz einfach und klar. 

Für die Momente, wo wir weibliche und männliche Ansprache brauchen, haben wir uns für einen „:“ entschieden. 

Eins wird sich aber nicht ändern, die Dankbarkeit von uns Ribbons für Ihr Vertrauen und Ihr Interesse. 

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