Wie sieht es bei Ihnen aus, mit der Umsetzung der so gehypten New-Work-Themen wie Homeoffice oder Remote Arbeiten. Kompliziert, ist wohl der richtige Beziehungsstatus zu diesem Thema.
Eine kleine Auswahl von Impressionen
Eine kleine Auswahl der letzten 48 Stunden, zeigt wie kompliziert es ist:
- Die Kollegin, die sich bisher mit ihrem Mann das Homeschooling geteilt hat, muss die Themen jetzt wieder alleine organisieren. Da von regulärem Schulbetrieb noch lange keine Rede sein kann, ein erneuter Kraftakt.
- Der Kollege, der sich in Kurzarbeit befindet, fragt, ob er im Büro arbeiten darf, er ist hier einfach fokussierter und konzentrierter.
- Ein Nachbar heute im Aufzug, erzählte, dass er lieber alleine im Büro ist (eine sehr namhafte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), er ist so viel produktiver in seiner Arbeitsumgebung.
- Die Kollegin die gerade bei uns ein großes Projekt betreut und lange von ihren Eltern getrennt war, arbeitet jetzt fast perfekt remote von 700 km weg an ihren Themen.
- Ein Netzwerkpartner hat sich seit Wochen nicht mehr im Büro befunden und organisiert sich gerade auch seine Wohnung neu, um sein Privat- und Berufsleben neu zu organisieren.
- Eine befreundete Kleinunternehmerin stößt mit ihren Remote Teams an ihre Grenzen in Bezug auf Unternehmensidentität und Absprachen
Die Liste könnte man wohl endlos weiterführen. Es wirkt so, als wenn Unternehmen aber eben auch die MitarbeiterInnnen sich in einem dichten Nebel bewegen. Schon irgendwie wissen, wo sie hinwollen, aber nicht genau wissen wie sie hinkommen. Alle eint ein hoher Leistungswille und auch Pflichtbewusstsein, die meisten mögen ihre Arbeit und wollen sich engagieren und wohl fühlen. Mit jedem Tag drängt sich der Eindruck mehr auf, das pauschale Lösungen nicht helfen. Gesetze vermutlich noch weniger.
Der Fokus ist wichtig
Es geht um Führungs- und Organisationsarbeit vom Feinsten. Eins hat sich sicherlich nicht verändert. Das Kundeninteresse sollte die treibende Kraft aller Aktivitäten sein, in Zeiten wie diesen sicherlich noch wichtiger als sonst, wenn das überhaupt geht. Dieses Kundeninteresse ist das Fundament auf denen die Lösungen gedeihen können. Ab da beginnen aber alle Möglichkeiten.
Die Verantwortlichen sind gut beraten sich folgende Fragen zu beantworten:
- Was braucht die Organisation an Informationsaustausch und Dialog?
- Wie groß sind die ungeklärten Schnittstellen zwischen Bereichen, die man nur von Fall zu Fall lösen kann?
- Habe ich gute Indikatoren die Home Office oder Remote Arbeiten transparent gestalten und mich erkennen lassen, ob die Mitarbeiter mit der Situation gut zurechtkommen?
- Welchen Stellenwert hat das „Wir Gefühl“ in ihrer Organisation und wie kann ich das unter neuen Rahmenbedingungen beibehalten oder weiterentwickeln?
Den Mitarbeitern hilft eine realistische Selbsteinschätzung:
- Wie wichtig ist das Fachwissen der Kollegen für meine tägliche Arbeit und kann ich mir dieses aus dem Homeoffice ausreichend organisieren?
- Lässt mein persönliches Umfeld dauerhaft qualitatives arbeiten zu?
- Fühle ich mich damit wohl?
- Welche festen Ankerpunkte sind mir für Kollegialität und meine Arbeit wichtig?
Die Lösung muss passen
Natürlich gibt es sicherlich noch ein paar Fragen mehr, aber diese dürften sicherlich am Anfang als Grundlage für die notwendigen Gespräche und Absprachen ausreichen.
Das allerwichtigste allerdings erscheint, dass man keinem Mainstream hinterherläuft, sondern eine passende Lösung für Unternehmen und Mitarbeiter findet.