In faktisch jeder Lebenssituation sind wir gefordert, wie selten in unserem Leben und dies schon seit 14 Monaten. Waren uns die Fahrgäste in der U-Bahn eher egal, gehen wir heute auf Abstand. Wir haben weniger soziale Kontakte, können nicht mehr unbeschwert einen Wochenendtrip unternehmen, von Partys, Theatern, Clubs, Kinos brauchen wir gar nicht mehr zu sprechen. Ich kenne keinen mehr, der nicht sagt, die Situation zehrt an den Nerven. Zumindest im engeren Kreis (etwas weiter weg, ist ja immer alles super und bei Instagram und Co. quasi System perfekt). 

Wie geht es Ihrem „pos“

Wie geht es eigentlich Ihren Mitarbeiter*innen? Gemeint ist hier, die eine sehr spezielle Zielgruppe, die Gruppe, die den Umsatz realisiert. Also nicht der Overhead, sondern die Kollegenschaft im Service. Sicher ist, diese Mitarbeiter*innen erleben, wie immer, den Querschnitt der Gesellschaft, pur und direkt. Nur der Querschnitt verschiebt sich. Die Kontakte im Service sind anders geworden, klarer, direkter, „ungeschminkter“. 

Gestern noch Helden, heute Fußabtreter für eine frustrierte Gesellschaft? So einfach ist es nicht. Aber, wenn die Gesellschaft gereizt ist, spürt man dies auch am so wichtigen „point of sale“, jeden Tag. 

Hier zwei Beispiele: 

ZDF Panorama: „Verkäufer*innen in der Pandemie“

DER STERN: „Kassierer*innen und Verkäufer*innen berichten“

Natürlich ist der Lebensmittelhandel im Fokus, ist er doch, neben Drogerien, der wohl einzige Bereich, der im ganzen Land offen hat. Aber ähnliches kann man auch im Distanzhandel und in den Servicebereichen erleben. 

Natürlich, und dies gehört zu einem vollständigen Bild dazu, gibt es auch liebenswerte Beispiele, wie Kund*innen und Mitarbeiter*innen diese Zeiten meistern. 

Berlin ist hoffentlich überall
Ein Mitglied unseres Teams wohnt in Berlin und erlebte, wie an einem Abend beim Discounter, eine sehr betagte Dame erstmals ein „Prepaid Handy“ wieder aufladen musste, um in Corona Zeiten mit ihrer Tochter in Kontakt bleiben zu können. Mit einer Engelsgeduld hat die Mitarbeiterin an der Kasse im Feierabendbetrieb erklärt, wie das funktioniert. Niemand in der Schlange beschwerte sich. Auch diese Situationen gibt es. 

Wir empfehlen gerade für Alle, die nicht jeden Tag Kontakt mit dem „pos“ haben, eigene Eindrücke zu sammeln, wie es Ihren Kolleg*innen geht. 


Ich bin mir sicher, es lohnt sich