Wenn Stärke zur Schwäche wird

Ich hatte mal das große Vergnügen einen Profi Gewichtheber kennen zu lernen, Oberarme so mächtig wie trainierte Oberschenkel, er war auch mal Mitglied im deutschen Olympiateam. Nach einem langen Workshoptag kamen wir an der Hotelbar noch ins Gespräch. Natürlich ging es auch um seinen Sport. Er erzählte wie viele Probleme er im Alltag mit seiner beeindruckenden Physis hat. So könne er zum Beispiel keine Lampe aufhängen, geschweige denn eine Decke streichen. Der Bizeps würden ihm bei dieser Körperhaltung die Sauerstoffversorgung im Oberarm abschneiden und der Arm würde faktisch runterfallen. Da würde ihm seine ganze Kraft nichts helfen. 

An diese Geschichte musste ich denken, als ich vor kurzem in einem Artikel die Frage las:

 
„Wann wir Resilienz zur Sturheit?“

Resilienz, einer der Bestseller im Seminargewerbe, was Burnout noch vor ein paar Jahren war ist jetzt die gute Resilienz. Im Duden als „psychische Widerstandskraft“ beschrieben.

Re­si­li­enz, die

Ein durch und durch positiv belegter Begriff. Drückt er doch (sehr vereinfacht aus), dass man auch in widrigen Umfeldern, Situationen oder Zeiten gut zurechtkommen kann und diese mehr oder weniger schadlos überstehen kann. Der Motor ist die innere Stärke. 

Resilienz: Das Geheimnis der inneren Stärke

Nun liegt es fast in unserer DNA bei Ribbon immer mal wieder genauer hinzuschauen, wenn alle diese Eigenschaft so abfeiern. Wenn Seminare, Artikel, Videos, Trainings alle möglichen Angebote bereithalten, um die Resilienz zu stärken. Erstaunlicherweise wird sehr viel seltener über die Nebenwirkungen und auch Grenzen gesprochen. Ja, es wird sogar so gut wie gar nicht die Empfehlung ausgesprochen auch mal beizugeben, zu akzeptieren, anzunehmen oder zu respektieren oder sich einzufügen und Kompromisse zu schließen. Das alles klingt auch so viel schwächer als eine perfekt ausgebaute Resilienz. Daher ist die Frage dieser Journalistin sehr berechtigt. Sie lautet im Originalton: 


„Wann wird Resilienz zur Sturheit?

Denn sicherlich ist dies der Fall, wenn man es übertreibt und Resilienz wie eine Monstranz vor sich herträgt. Die Nebenwirkungen sind schnell beschrieben. Mangelnde Kompromissfähigkeit, geringere Anpassungsfähigkeit oder auch Flexibilität. Im schlimmsten Fall bis zum Verlust dieser, für das tägliche Miteinander so wichtigen, Eigenschaften. 

Es ist wie mit dem besagten Spitzensportler. Eine Goldmedaille in Resilienz, bedeutet vielleicht den Verlust anderer Eigenschaften und sei es nur die Decke zu streichen. 

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