Wenn 25% reichen müssen

Nichts interessiert mehr als Prognosen und Zukunftsaussichten. Die Leute lieben es. In jedem Kongress der gehobenen Mittelklasse gehört ein Zukunftsforscher:innen (wenig Frauen, viele Männer). Sie erreichen Spitzenhonorare, sind oft von ihrer Eitelkeit durchdrungen und – dies ist durchaus positiv gemeint – sie glauben oft an das was sie so sagen. Schwierig wird es, wenn Unternehmen sich auf diese Vorhersagen verlassen und manchmal sogar ihre Strategien danach ausrichten. Denn rückwirkend betrachtet liegt man viel öfters daneben als richtig. Die Corona Pandemie hat es messbar gemacht. Alle Zukunftsforscher:innen haben viel gesendet, publiziert und verkauft in dieser Zeit. Im Homeoffice oft von Berater:innen genutzt, um es mit eigenen Weisheiten anzureichern. LinkedIn, XING und Co. sind voll von diesen Erkenntnissen, ein Blick lohnt sich in der Regel eher nicht.  

Der Wirtschaftskurier hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. Der politische/gesellschaftliche Bereich ist gut vorhersehbar. So muss es auch sein, in einer offenen und transparenten Gesellschaft. Die technologischen, medizinischen und wirtschaftlichen Bereiche werden in der Regel falsch prognostiziert.  

Die sechs Irrtümer von Matthias Horx

In der Summe liegt die Fehlerquote auf einen 2 Jahres Zeitraum bei satten 75%. Nichts was sich für eine strategische Planung empfehlen lassen würde. Manche sagen, Zukunftsforschung ist Unsinn, weil diese unmöglich ist. 

Zukunftsforschung ist Unsinn, weil unmöglich

Eindeutig gehört Ribbon auch zu den Skeptiker:innen. Natürlich kann man darüber plaudern und es ist nett mal ab und an einen unterhaltsamen Vortrag zu hören, aber daraus Ableitungen zu treffen, ist aus unserer Sicht unseriös.  

Wir bemühen uns, eher in der klassischen Disziplin des Hofnarren oder der Hofnärrin auf unterhaltsame Weise auch mal unangenehme Fakten rüberzubringen. Wir sind uns sicher, Firmen sind dann gut beraten, wenn sie sich den Realitäten stellen, so unbequem sie sein mögen. Als konkretes Beispiel nehmen wir das ungemütliche Wort Mangel. Denn – und dazu muss man kein Zukunftsforscher sein – Mangel wird uns in den nächsten 10 Jahren überall verfolgen.  

Fachkräftemangel 

Rohstoffmangel 

Energiemangel 

… 

Um einmal die wichtigsten Themen in diesem Zusammenhang genannt zu haben. Nichts davon ist nicht schon seit Jahren bekannt und trotzdem hat man sich in vielen Bereichen nur unzureichend darauf eingestellt. Das diese Faktoren aber unser Leben und unser unternehmerisches Handeln beeinflussen wird, wie keine anderen Themen, ist ziemlich sicher.  

Nicht alle Themen betreffen jeden mit der gleichen Intensität. Unsere Heimatbranche Kund:innenservice wird zum Beispiel vom Fachkräftemangel viel stärker durchgeschüttelt als vom Rohstoffmangel. Hier die richtigen Antworten zu finden ist vielleicht harte Arbeit, aber auf Sicht ertragreicher als Prognosen der Zukunftsforscher:innenzunft.  

Hand aufs Herz, selbst Einstein, der ja wie Goethe für alles hinhalten muss, irrt wenn er sagt:  

„Ich denke niemals an die Zukunft, sie kommt früh genug.“ 

Für Menschen mit Verantwortung gilt eher die Weisheit von Alan Kay:

„Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.“

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