Viel gelobt, nie kopiert

Diese Kombination sollte jede:r Unternehmer:in, jede Organisation, jede:r Poltiker:in stutzig machen. Denn davon lebt der Wettbewerb und damit auch die Marktwirtschaft ein gutes Stück: dass gute Ideen adaptiert, weiterentwickelt und auch mal komplett kopiert werden. Gesetze und Wettbewerbsregeln sollen das allzu platte Kopieren verhindern, aber an einer guten Idee weiterdenken ist nicht verboten.

Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus, wenn es alle loben, aber keiner macht es nach, dann ist es vielleicht doch nicht so super. So eine Schlussfolgerung könnte man zum Heiligtum „Duale Ausbildung“ in Deutschland ziehen. Außer Österreich und Luxemburg hat es keiner weltweit wirklich kopiert. Wir haben uns dafür immer so gefeiert, dass wir die immer größer werdenden Nachteile gar nicht erkennen konnten oder wollten. In einer von Fachkräftemangel geprägten und immer internationaler werdenden Welt sind die wesentlichen Nachteile vor allem die fehlende Anerkennung der Ausbildung im Ausland und die fehlende Durchlässigkeit des deutschen Arbeitsmarktes für qualifizierte Bewerber:innen aus dem Ausland.

2006 wurde das Thema schon beim Namen genannt

Außer den genannten Ländern hat die ganze Welt auf eine klare Trennung zwischen betriebsinterner Ausbildung und Studium gesetzt. Mit den Bachelorstudiengängen ist dies auch mit klaren Standards versehen worden. Dieses Wissen wurde schon 2006 im wissenschaftlichen Dienst der Bundesregierung veröffentlicht, aber vom Erkenntnisgewinn zum Handeln ist es gerade im Bildungsbereich ein langer Weg.

Duale Systeme der beruflichen Bildung im europäischen Vergleich

Besser spät als nie

Wir haben aber nun (sehr) langsam nachgezogen. Die aus den mittelalterlichen Zunftordnungen geborenen Handwerkskammern und ihre Meisterverordnungen wurden sukzessive mit dem Titel Bachelor of professional science diesem Standard angepasst.

Management-Qualifizierung.

Hamburg geht nun mit einem Modellversuch deutlich weiter, mit dem Ziel, einen weiteren Schwachpunkt zu eliminieren – Doppelvermittlung und damit Zeitverlust in der Ausbildung. Dies ist insbesondere in den Mangelberufen der IT ein sehr wichtiger Schritt. Hier werden nun Berufsausbildung und anerkanntes Studium gemeinsam in einem Schritt angeboten.

Wir sind uns sicher, dass Hamburg hier nur der Anfang ist und dies auch aufgrund des Marktdrucks schnell Schule machen wird. Es gibt den Arbeitgeber:innen nun die Chance, dieses Angebot für die Rekrutierung und Mitarbeiterbindung einzusetzen. Die Probleme der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen ist damit zwar noch nicht gelöst, aber es ist ein wichtiger Schritt, um in einer globalisierten Welt konkurrenzfähig zu bleiben.

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