… und wenn es anders kommt …

Gartenmagazine haben es im Moment leicht, denn eigentlich kann man nichts planen außer, dass die Jahreszeiten die Jahreszeiten bleiben. 

Wer ist sich schon sicher, dass die lang geplante Fernreise im Herbst stattfindet? Wie sehen die staatlich verordneten Feierrichtlinien für die erhoffte 40er, 50er, 60er Feier aus? Soll man sich mit den Vorbereitungen für die Weihnachtsfeiern rumschlagen? Will die Kollegin, der Kollege den Urlaub für die Flitterwochen wirklich? Sind Betriebsferien unabhängig von der Auftragslage der richtige Weg? Findet die Leitmesse meiner Branche überhaupt statt und wenn ja; macht sie für mich noch Sinn? Die Kette ist endlos…. 

Was tun als Vorgesetzte:r in diesen Zeiten? Machen die altgedienten Rituale noch Sinn. Resturlaub bis Ende März (um Rückstellungen zu vermeiden). Grobe Urlaubsplanung für längere Abwesenheiten schon in die Jahresplanung integrieren? Mitarbeitende dann auch energisch auffordern sich an diese Pläne zu halten? Wir Deutschen lieben Pläne, Jahrespläne, Urlaubspläne, Messepläne, Terminpläne. Ein voller Terminplan ist fast ein Statussymbol. 

Und jetzt wird alles in Frage gestellt

Die geplante Operation verschoben. Wegen Lieferengpässen kommt die dringend benötigte Heizung nicht. Umzüge werden verschoben. Familientreffen müssen abgesagt werden. Betriebs- oder Hauptversammlungen finden virtuell oder gar nicht statt. Überall stoßen wir an die Grenzen einer langfristigen Planung und die Chancen, dass es noch wilder wird, sind hoch. Die Energiekrise, auf die wir zusteuern, die verrutschten Lieferketten – alles Unwägbarkeiten, gegen die nur ein Kraut gewachsen ist: Flexibilität. Wer heute nicht für alle wesentlichen Themen privat, wie beruflich einen „Plan B“ hat, der braucht eigentlich auch keinen „Plan A“, denn die Eintrittswahrscheinlichkeit ist stark gesunken und wird, aller Voraussicht nach, weiter sinken. Das sind bittere Nachrichten, denn hinter vielen Plänen stecken Investitionen oder Ertragserwartungen. Wenn man die einschlägigen Begriffe im Netz sucht, landet man schnell in der Abteilung „Aufräumen“ oder man stößt auf Sprüche wie: „Wenn Plan A nicht funktioniert“ oder „Das Alphabet hat viele Buchstaben“. 

Lösungen oft außerhalb meines Einflussbereichs

Es sieht fast so aus, als wenn unsere durchformatierte, streng geplante und hoch arbeitsteilige Welt dies einfach nicht mehr vorsieht. Was kann man auch ändern, wenn der Zulieferer nicht liefert, die Rohstoffe knapp werden, die Regierungen kurzfristig neue Regeln erlassen? Man erlebt oft eine gewisse Ohnmacht. Dazu gibt es dann im Netz eine Menge Informationen, diese sind in der Regel im individuellen Lösungsbereich zu suchen, helfen im Unternehmenskontext also wenig und schon gar nicht, wenn es sich um eine ganze Kette von Herausforderungen handelt. 

Eigentlich gibt es zurzeit nur eine Lösung, die sich bewährt hat, in jedem Kontext 

Betroffene zu Beteiligten machen, ist wohl der einzige brauchbare Rat, den man geben kann. Diese Beteiligung organisieren und mit der richtigen Haltung angehen hat sich bewährt. Der Artikel von 2012, – also aus der guten alten Zeit – beschreibt dies ganz gut. 

„Man muss Betroffene zu Beteiligten machen“

Die indigene Bevölkerung hatte ihren Ältestenrat, das Management von heute das Change Team, es ist immer das gleiche. Betroffene zu Beteiligten machen. Diese Fähigkeit – so unsere Empfehlung – sollte in jedem Unternehmen ausgebaut werden. Dazu gehört Stärkung der internen Kommunikation, Nutzung aller möglichen Kanäle, zielgruppengerechte Ansprache, aber eben auch sagen, was geht und was nicht geht. Risiken klar benennen und wenn man es nicht lösen kann, auch dies thematisieren. Transparenz gehört dazu. Am Tag als dieser Blog entstand, hat die Regierung die „Frühwarnstufe für die Gasversorgung“ ausgerufen. Ob es Regierungen sind oder der Kioskbetreibende an der Ecke, wir alle sind von diesen Veränderungen betroffen. Zu erkennen, dass wir nicht alles planen und wissen können, ist wohl der erste Schritt. Dies dann mit Anderen strukturiert zu teilen, dann der Zweite und dann haben wir schon fast einen kleinen Plan. 

Und das können wir dann ja auch wieder. 

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