Papier oder Digital?

Altersangaben oder Meinungsäußerung?

„Wenn jemand sagt, er lese gern auf Papier, ist das keine Meinungsäußerung, sondern eine Altersangabe.“

Gabor Steingart sagt im „NZZ“-Interview, dass es gedruckte Tageszeitungen nur noch so lange gibt, „bis der letzte Traditionsleser stirbt“.

Quelle: nzz.ch, gefunden bei turi2, dem Mediennewsletter

Herr Steingart ein Meister des Pointierens, feiert im Juni seinen 58. Geburtstag, bringt mit diesem launigen Zitat natürlich etwas auf den Punkt. Wie möchten Kunden und Leser erreicht und informiert werden. Sicher ist, waren früher Medium und Botschaft eins, dann ist die Botschaft heute oft vom Medium getrennt. Liegen in Ihrem Treppenhaus auch stapelweise die Wochenblätter und Werbeprospekte rum bis sie dann ungelesen im Müll landen? Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass die Firmen, bei denen Sie online bestellen, glauben, dass Sie Sonntagmorgens scheinbar in Shopping-Laune sind und sie deshalb sicherheitshalber alle was schicken? Und wenn Sie mal im Zug in der ersten Klasse sitzen, sehen Sie, wer noch die kostenlose Tageszeitung nimmt und wer lieber sein Tablet nutzt. 

Es geht dabei oft nicht um den Inhalt, sondern um das Medium. Ist es für mich praktischer auf Papier zurückzugreifen, weil ich vielleicht einfacher Notizen machen kann oder weil es ganz platt in der Sonne einfach Vorteile gegenüber einem Display hat? Ist es digital nicht soviel besser, weil man gleich vertiefende Links nutzen kann oder auch mit einem Klick eine andere Meinung zum selben Thema bekommt? 

Sicher ist eins, wer seine Kunden nicht kennt, erreicht sie auch nicht. Wer weiß schon, wie viele seiner teuren Prospekte vom Briefkasten ins Altpapier wandern. Wer weiß schon, ob der Kunde sich nicht schon 10 mal vorgenommen hat, sich endlich von dem Email-Verteiler abzumelden und stattdessen doch nur in der Statistik „ungeöffnete Mails“ landet. Und wer weiß ernsthaft, ob die Altersangabe, auf die sich Herr Steingart beruft, sich auf das Lebensalter oder das geistige Alter bezieht. Viele Fragen und auch im dritten Digital-Jahrzehnt noch viel zu wenige Antworten. Man könnte es auch sehr knapp zusammenfassen und sagen: „Leute beschäftigt Euch jenseits von Statistiken mit Euren Kunden“. Aber nachher meldet sich noch jemand von diesem Newsletter ab, weil wir zu frech waren. Und wer will das schon.

Autor: Thomas Hohlfeld

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