Es ist hinlänglich diskutiert und faktisch Allgemeinwissen, die sogenannten klassischen Medien mit starren Anfangszeiten und klaren Programmschemata sind längst Auslaufmodelle. Wenn man von Live-Events im Sport – und ganz selten im Showbereich – absieht, bleiben noch die aktuellen Spezialsendungen, in der Regel zu Krisen, Quotenbringer. On demand ist längst Realität. Ob im fiktionalen Bereich mit Giganten wie Netflix, Disney+ und Co., aber immer mehr auch im gesellschaftlichen Umfeld. Die YouTube Charts zeigen dies überdeutlich.

Auf Platz 1 des abgelaufenen Jahres findet sich ein politischer Bericht, auf Platz 3 ein wissenschaftlicher Beitrag, auf Platz 5 ein sehr persönliches Statement, an der Grenze einer Sozialreportage zum Thema „Coming Out“, und so weiter. Ob Pflegenotstand oder auch ein Selbstversuch zu käuflichen Influencern, also eine Art Manöverkritik in Sachen Social Media. Das Medium findet seine eigenen Maßstäbe in Sachen Professionalität und Improvisation, ein Blick in die Jahrescharts lohnt sich daher allemal.

YouTube-Jahrescharts 2021