Dies befiehlt uns unsere Kaffeemaschine im Büro, wenn sie mit dem Brühvorgang fertig ist. Das ! unterstreicht den Befehlston, den die Ingenieure ihr eingepflanzt haben. Diesen pflegt sie nebenbei auch bei gewünschten Reinigungsvorgängen oder was sie immer gerade will. Widerspruch zwecklos.
Genau dies wünschen wir Ihnen zu Pfingsten.
Genießen Sie etwas, auf das Sie lange verzichten mussten, mit allen Sinnen. Nach einer gefühlt endlosen „Lockdown“-Phase haben wir uns die kleine Freiheit zurück erarbeitet. Viele Kleinigkeiten mussten wir unterdrücken; es sich zu wünschen, war schon fast politisch nicht korrekt, schließlich geht und ging es ja um unglaublich wichtig Themen, für uns alle.
Aber jetzt dürfen wir auch diesen kleinen Bedürfnissen wieder etwas mehr Raum geben. Diese kleinen Bedürfnisse sind keine Kleinigkeiten. Sie sind laut Hirnforschung sogar sehr groß und wichtig.
Unterdrückt man diese Bedürfnisse, so verursacht dies erstmal Stress. Der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther beschreibt dies lesenswert in seinem neuesten Buch. Diesen Stress haben wir als Gesellschaft aus sehr gutem Grund und sehr bewusst auf uns genommen. Auf Besuche verzichtet, Freunde, Nachbarn (zu) lange nicht gesehen! Nun haben wir aber die Chance, mit den anstehenden Feiertagen diesen Stress zu reduzieren.
Gerald Hüther, der bekannte Neurobiologe beschreibt dies in seinem vor kurzem erschienen Buch mit dem Titel „Lieblosigkeit macht krank“ so:
„Nicht die Angst, sondern das Erleben, eine bedrohliche Situation gemeistert zu haben, führt zur Aktivierung des sogenannten Belohnungszentrums und damit zur Freisetzung von Botenstoffen und Wachstumshormonen …“
Pfingsten gibt uns die Möglichkeit, diesen so wichtigen Erlebnisraum zu schaffen und es sind oft die Kleinigkeiten, die es uns bewusst machen. Der Kaffee in der geöffneten Innenstadt, der nun nachzuholende Besuch einer Ausstellung oder, oder, oder. Natürlich, und dies muss wohl in diesen Tagen gesagt werden, alles mit angemessener Vorsicht, aber ganz wichtig: ohne schlechtes Gewissen!
Eigentlich sollten wir auf die Kaffeemaschine im Büro hören und einfach unser Getränk genießen, und zwar mit !.