Landauf, landab und auch Ländergrenzen überschreitend hört man ein Klagelied. Die Medienkrise. Ist es wirklich eine Medienkrise oder eher eine Verlegerkrise?
Neue Medien boomen und mit behäbiger Verzögerung reagieren auch die tradierten Medien. Redaktionsschluss ist von gestern, Online first. Wenn es ein zu langes Interview wird und trotzdem interessant – ein Podcast. Und andere Medien gehen noch weiter und arbeiten immer mehr mit Bewegtbildern. Natürlich gibt es in Zeiten von YouTube, Instagram, TikTok und Co. soviel Unterhaltung wie nie zuvor, dass der Boulevard da leidet, ist nicht verwunderlich. Oft wurde über „Mikrojournalismus“ diskutiert, dies übernehmen aber oft schon Facebook-Gruppen in Eigenregie.
Von einer Medienkrise zu sprechen ist daher wohl nicht richtig, besser formuliert ist es eine Branche im Umbruch, genauso massiv wie Auto, Handel und andere Bereiche der Wirtschaft.
Und es gibt auch Erfolgsstorys. Eine der größten der letzten Jahre dürfte die New York Times (NYT) sein. Verunglimpft als „Fake News“, unter Ertragsdruck da börsennotiert, ein Unternehmen mit sehr langer Tradition und ein klassisches Print-Produkt. Alles drin, was man so an schwierigen Rahmenbedingungen braucht.
Und selbst mit diesen Rahmenbedingungen oder vielleicht gerade wegen dieser Rahmenbedingungen können Erfolgsstorys entstehen. Mit klarer Haltung, klarer Strategie, einer Prise Geduld und Besinnung auf die eigenen Stärken, kann man unter so widrigen Bedingungen großartiges leisten.
Es werden wohl noch viele Pulitzerpreise möglich sein, ermöglicht durch erstklassiges Management.