Diese Tage ist ja Distanz das Kernthema, an dem wir alle Veränderungen festmachen. Kontaktloses Bezahlen, Home Office, Videokommunikation, Home Schooling und vieles mehr, all diese einzelnen Produkte sollen eins sicherstellen: Distanz! 

Wir Menschen haben ein sehr ambivalentes Verhältnis zur Distanz. Auf der einen Seite sind wir soziale Wesen, die Gemeinschaft suchen und brauchen. Auf der anderen Seite Einzelgänger, die ihre Dinge auch mal mit sich selber ausmachen.  
 
All die Methoden der Kommunikation und Interaktion, die wir jetzt nutzen, sind also entweder echte Bereicherungen oder eine lästige Pflicht aufgrund einer Krisensituation. Allgemeingültiges davon abzuleiten wäre also sicherlich ein Irrtum.  

 Spannend wird es aus unserer Sicht auf den zweiten Blick. Die Distanzkommunikation legt schlechte Kommunikation erbarmungslos offen. Beim beliebten Unterbrechen oder Dazwischenquatschen versagt die Technik. Kann der Mensch noch ein paar Sachen ausblenden, senden die digitalen Medien die komplette Kakophonie.  

Man ist zwar in Metern gemessen weiter auseinander, aber die Kamera ist näher dran, man sieht also, wenn das Gegenüber sich langweilt, genervt ist, hoch konzentriert oder abgelenkt ist. Das entgeht einem in einem Meeting, zumindest bei den Menschen, die im toten Winkel sitzen.  

Über zu spät kommen oder rausgehen, brauchen wir gar nicht zu reden.  

 Kurzum, die im Moment im Dauereinsatz befindlichen digitalen Kommunikationsformen führen zu einer Rückbesinnung auf ordentliche Meetingregeln und sind dadurch fokussierter und effizienter.  
 
Es bleibt abzuwarten wie sich das nach der Kontaktsperre entwickelt. Optimisten setzen darauf, dass wir das aus den Home Offices mitbringen und beibehalten. Illusorisch ist das nicht, denn es liegt ja an uns.  

Dazu ein Gespräch mit Miriam Meckel, dass wir bei turi TV gefunden haben: 

Hier geht’s zum Gespräch