Der Niederrhein ist überall

Der verstorbene Kabarettist Hanns Dieter Hüsch hat einmal über seine Landsleute vom Niederrhein folgendes Bonmot formuliert:

„Der Niederrheiner weiß nichts, kann aber alles erklären“

Heute kann man getrost behaupten, der Niederrheiner ist überall. Und es ist sogar noch besser. Wir wissen nichts, können aber alles bewerten.

Besonders gut zu erkennen an diesem kleinen Virus, das uns immer noch auf Trab hält, es beschleunigt Veränderungen, die sonst nur sehr langsam, wenn überhaupt eingetreten wären. Wie in jeder Krise treten Schwächen gnadenlos zum Vorschein, gerade noch Wichtiges ist irrelevant, Entwicklungen beschleunigen sich ungemein und anderes verschwindet in der Bedeutungslosigkeit.       

Wir erleben die Veränderungen wie im Zeitraffer

Kaufhäuser werden geschlossen, der Niedergang war seit Jahren zu beobachten, doch jetzt geht es ganz schnell. Schule, seit vielen Jahren ein Hort des Stillstands, der Kreidetafeln und des überalterten Personals, wird jetzt digitalisiert und umgebaut wie vermutlich in den letzten 20 Jahren nicht mehr. Urlaub und Erholung wird anders buchstabiert als noch vor einem Jahr. Endlos viele Beispiele könnte man hinzufügen. Wir alle wissen nicht – um auf Hanns Dieter Hüsch zurückzukommen, wie lange das noch so geht, was noch passieren wird und wie es danach aussieht, aber eins ist klar, es wird munter drauf los bewertet.

Wenn man nichts weiß, geht Pessimismus immer

Wie bei fast jedem Veränderungsprozess, ob privat, beruflich oder gesellschaftlich, wird die Veränderung lieber bewertet, als ausprobiert. Es ist daher fast eine zwangsläufige Logik, dass bei solchen Auslösern wie eine Pandemie jede Veränderung negativ bewertet wird.

Die Klassiker sind sinngemäß:

  • Wir werden alle ärmer sein, als vorher
  • Davon erholen wir uns auf Jahre nicht
  • Das wirft uns alle zurück

Frei nach Hüsch: wir haben keine Ahnung, aber erklären und bewerten schon Mal lustig drauf los. Das Einzige was wohl relativ klar wird, die gemachten Erfahrungen werden uns verändern. Als Individuum, als Unternehmen, als Gemeinschaft. Wir haben es selber in der Hand, ob es besser oder schlechter wird, das schafft auch das beste Virus nicht, aber es wird auf jeden Fall anders.

Es gibt immer mehr Anzeichen, dass es auch richtig gut werden kann:

  • Es wird intensiv diskutiert, wie die Innenstädte wieder mehr sein können als Einkaufsstraßen
  • Qualitätsurlaub wird gegenüber dem „Hauptsache billig und oft“ Marktanteile gewinnen.
  • Beruf, Familie, Freizeit werden vereinbarer werden, dank digitaler Arbeitsmöglichkeiten
  • Vermeintlich Selbstverständliches findet wieder mehr Beachtung, Beispiel Kultur oder große Teile der Gesundheits- und Daseinsvorsorge.  

Schon im Juli hat die Bertelsmann Stiftung eine Studie herausgegeben, die in den Medien leider ein wenig untergegangen ist, aber auch für 2021 die Themen rund um den Arbeitsplatz benennt

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeitswelt:
Was bleibt und was nicht?

Und ja, dahinter stecken auch neue Möglichkeiten für Unternehmen, Start-ups, und Freiberufler. Diese werden aber wohl eher von den Optimisten gesehen und gehoben.

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