Der Herbst der Wahrheit

Auch wenn der Sommer die letzten Wochen gezeigt hat, was er kann, so ist es zumindest für 2020 seine Abschiedstournee. Am 1. September beginnt meteorologisch der Herbst und damit geht auch das Jahr in seine Zielgerade.

Jetzt kommt es drauf an

Nun wird dieser Herbst auch eine besondere Saison. Fast alle Branchen werden wohl Wahrheiten erleben. Die vielen, vielen Messen und Kongresse, die in dieser Zeit üblich sind, schauen gespannt nach Frankfurt. Kriegt die weltgrößte Buchmesse ein überzeugendes Konzept hin und findet wie geplant statt, dann atmet eine Branche auf.

Die Frankfurter Buchmesse bietet Programm vor Ort und digitale Formate

In Deutschland sind Messen und Kongresse eine sehr relevante Wirtschaftsgröße. Hotels, Messebauer, Zulieferer, vom Bäcker über die Security; die inländische Reisebranche: sie alle leben zu einem bedeutenden Teil von diesen Veranstaltungen.

Kennzahlen der Messewirtschaft

Wenn dieser Herbst floppt, war’s das für viele, die direkt von den Messen und Kongressen leben. Aber auch die Aussteller brauchen diese Veranstaltungen. Gerade im Herbst werden viele wichtige Aufträge platziert, die das Jahr 2021 beeinflussen.

Das Vorweihnachtsgeschäft rollt an

Parallel schlägt auch die Stunde der Wahrheit für viele Händler und Gastronomen und damit indirekt auch über die Entwicklung vieler Innenstädte. Die Sommerzeit hat es im Verhältnis noch leicht gemacht, konnte man draußen noch die Stadt genießen und eben doch ein bisschen shoppen, so wird es ohne kreative Konzepte in der dunklen Jahreszeit ganz eng. Bis Weihnachten wird sich zeigen, ob der Handel die Kurve kriegt, die Kunden zu locken.

Für Gastronomen mit dem sehr wichtigen Weihnachtsgeschäft, den vielen, vielen geschlossenen Gesellschaften, wird es ebenfalls eine sehr wichtige Saison.

Nichts tun, ist wohl die gefährlichste Strategie

Wenn man sich umhört haben viele doch noch sehr lange gehofft, dass es einfach vorbei geht und dann hat man zwar ein paar Schrammen, aber irgendwie doch alles überstanden. Wir halten das für eine brandgefährliche Strategie, aus mehreren Gründen:

  • Die sogenannten Risikogruppen (Ältere) sind die treuesten Innenstadtbesucher mit hoher Kaufkraft (Jeder dritte Euro stammt von Senioren), diese sind zu Recht vorsichtig und wollen überzeugt sein.
  • Die Messen legen zwar nach und nach ihre Hygienestandards vor, erkaufen sich diese Hygiene aber durch einen sehr hohen Preis: den Wegfall der Markplatz-Funktion, wo man sich sieht und gesehen wird. Hybride Konzepte, die insbesondere diese Treffpunkt-Möglichkeiten ermöglichen, sind kaum zu erkennen (Messebetrieb in Corona-Zeiten: Neues Konzept in Hannover).
  • Und die Innenstädte leben vom Glanz und Trubel der Weihnachtszeit. Wenn die Weihnachtsmärkte diesen Glanz nicht versprühen, aus welchen Gründen auch immer, dann braucht es einen Plan B, sonst hat der Onlinehandel es noch viel einfacher.

Es wird für uns alle ein wichtiger Herbst. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen nicht immer genügen. Insofern kann man die Prognose wagen, dass wir wohl eher noch einmal in restriktivere Zeiten reinlaufen, bevor es irgendwann besser wird.

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