Hello again! Nach einer Pause ohne Geschmacksnerven dafür aber voller Dröhnen im Kopf und Schniefen wieder ein Casual Friday. Wow, schon der 30. wie die Zeit rast … Was haben wir denn Schönes hier. Das? Nee. Den? Mmmh, nächstes mal. Der? Oh, ja! Also dann geht es heute um den …

Liquormacher Hopfen Gin

Während ich diese Zeilen schreibe denken sich Timo Becker und Martin Prinzenberg aus Bochum, der Heimatstadt der Liquormacher-Produkte, sicherlich bereits neue Dinge aus. So umtriebig sind die beiden nämlich meinem Eindruck nach. Beide kennen sich seit bald 30 Jahren, haben zusammen schon im Bochumer Nachtleben Ihre Spuren als Clubbetreiber und im Musikumfeld hinterlassen, und wie es so kam wohnen nun beide nebeneinander. Einer als Shopbetreiber für diverse Fashionshops, der andere als Immobilienmakler, haben sicherlich schon so genug zu tun, aber das schreckte sie nicht ab noch etwas anderes parallel zu versuchen.

Am Anfang stand ein Kräuterlikör von 1891

Angefangen hat alles mit der Idee den ursprünglich von Martins Ur-Opa produzierten Kräuterlikör wieder aufleben zu lassen. Ein Produkt, welches noch als Rezept existierte, aber ein wenig Neuzeittuning gebrauchen konnte. Aber im Zuge der Entwicklung des Kräuterlikörs kamen noch andere Ideen auf den Tisch: Plötzlich hing ein Gin in der Luft. Und so begann auch die Arbeit daran.

Wie erarbeitet man sich einen Gin?

Jetzt kommen unsere beiden Protagonisten nicht aus der Spirituosen-Branche, haben keine Distillerie. Wie entsteht also so ein Gin? In diesem Fall ganz einfach durch Handarbeit und versuchen. Wie? 5 Liter Basisgin einer Destille, die als erster Partner auserkoren war, wurden mit verschiedenen Mengen Botanicals versetzt und diese unterschiedlich lange mazeriert (eingelegt). Mit den Resultaten wurden wieder andere Botanicals hinzugenommen, dann wieder andere. So kam der erste Gin zustande und konnte getestet werden. Schon ganz gut, aber einiges Feedback war noch nicht so überzeugend. Trotz eines halben Jahres Investment überlegten sich die beiden noch einmal den Partner zu wechseln und das war gut. Mehr Flexibilität, besserer Basisalkohol und eine bessere Betreuung halfen nun das Produkt dahin zu bekommen wo es hinsollte.

Hopfen im Gin?

Die Bierwelt in den Gin zu bekommen war eine ganz frühe Idee und so holten die beiden Liquormacher Carla und Hubertus Fiege von der Privatbrauerei Moritz Fiege aus Bochum mit ins Boot. So entstand in gemeinsamer Arbeit, das neue Rezept und somit auch der Hopfengin.

Herausforderung Hopfen

Nicht so einfach ist der Hopfen in der Gingherstellung zu bändigen. Als Naturprodukt waren manchmal 10 Ansätze bei gleicher Menge, gleicher Konzentration, gleicher Zeit vollkommen anders. So stellte sich schnell heraus, dass man hier sehr vorsichtig sein musste wenn die Batches gleich bleiben sollten. Aus den Anfangs mehr als einem Dutzend Sorten kamen am Ende 3–4 ins Rennen und heute wird die Intensität für jedes Batch noch final nachgetrimmt wenn der Gin eigentlich schon fertig ist.

So ist der Gin per se eigentlich ein London (Dry) Gin (also alles wird auf einmal destilliert), aber dann wird noch etwas nachgebessert für weitgehend gleichen Geschmack. Aber wenn man das macht gilt eben nicht mehr die Auszeichnung London Gin. Aber das stört uns ja hier nicht.

3, 2, 1, Launch … Halt. Eine Sache noch!

Dann als der Kräuterlikör fertig war, der Hopfengin ebenfalls, kam die Idee noch einen weiteren Gin zu machen. Einen mit Rosmarin im Vordergrund statt Hopfen. Passend zum BBQ im Garten. Der Gin zum Steak. Also nochmal ran an die Entwicklungsbank und los ging es für noch einmal 8 Wochen Arbeit. Und so kam nun der dritte im Bunde dazu, der mediterrane Gin. Warum auch mit zwei Produkten starten wenn man doch drei haben kann?!

1+1+1 = 4 oder da fehlte noch einer

Nun sind gut anderthalb Jahre vergangen und der vierte Gin, ein Pink Gin ist bereits am Start. Die beiden Gründer haben sich inzwischen zwei Tage pro Woche aus ihren eigentlichen Jobs abgeknapst, um das neue gemeinsame Business der Liquormacher an den Start zu bringen. Alles entspannt, nichts muss, alles kann. Weltherrschaft des Gins? Auf keinen Fall wenn man sich mit Martin unterhält. Im Gegenteil: Wo sich Dinge ergeben, toll. Wo nicht, da kann es ja noch werden. Die Gastronomie liebt den Gin bereits und auch in diversen Bars sind die Gins bereits zu finden. Auch im Fach- und Lebensmittelhandel fassen sie immer mehr Fuß. Die Kombination aus lokaler Bier-Lovebrand und einem nicht ganz typischen Gin mit weiteren Produkten dazu funktioniert.

Und wie schmeckt der Hopfen-Gin?

In der Nase ist er sehr schön floral. Fruchtig und leicht, aber nicht dünn. Im Gegenteil, ein schönes Volumen, fast mit einem Honigtouch. Der Geruch, den man vom frischen Bier kennt ist definitiv da. Sehr schön eingebaut.

Geschmacklich ist der Gin eben nicht wie man erst denken könnte ein beissender Billigfusel mit schickem Label. Er ist weich, baut sich langsam im Geschmack auf, Würze und Schärfe sind wie im Zaum gehalten. Man merkt immer noch die blumigen, fruchtig anmutenden Hopfennoten. Ein Hauch von Karamell ist zu erkennen. Mit etwas Eis kommt der Wacholder dann besser nach vorne. Sehr wenig Schärfe insgesamt. Im Abgang bleibt der Geschmack lange, ist angenehm und ändert sich auch nur minimal. Ein schönes Geschmackserlebnis.

Regionale Champions

Jenseits des Online-Shops unter www.liquormacher.de ist der Gin vor allen rund um Bochum zu bekommen. Seit neuestem auch in einem kleinen 4er-Set mit allen oben beschriebenen Produkten. Jetzt zum Advent wird es ein paar wenige 1.5 Liter Hopfen-Gin-Flaschen geben, die aber nur lokal in Geschäften.

Die beiden Gins (Hopfen und Rosmarin) habe ich bereits gekostet, spannende Spirituosen, die sehr ordentlich gemacht sind. Also eine Empfehlung. Den Kräuterlikör und den Pinkgin liefere ich gerne nach wenn ich diese verkostet habe.

Vielleicht eine schöne Idee zu Weihnachten? Bestimmt, denn den hat auch so mancher Gin-Fan noch nicht.

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