Bedeutung von Kooperationen

Ko -ope-ra-ti-on Substantiv, feminin (die): 

Zusammenarbeit, besonders auf politischem oder wirtschaftlichem Gebiet.

Oder

Kooperation: (lateinisch: cooperatio, „zusammenwirken“, „Mitwirkung“) ist das zweckgerichtete Zusammenwirken zweier oder mehrerer Lebewesen, Personen oder Systeme mit gemeinschaftlichen Zielen.

Das sind die ersten zwei Erläuterungen, die ich bekomme, wenn ich den Begriff „Kooperation“ bei Google eingebe. Eigentlich nichts, was mich überrascht. Anders gesagt, ist es genau das, womit ich gerechnet habe.  Womit eigentlich jeder rechnen sollte, wenn er Kooperation hört oder liest oder an eine denkt. 

Sehr nüchtern betrachtet, ist jede Beziehung von mindestens zwei Personen oder Systemen eine Kooperation, in der die Akteure interaktiv auf das gleiche bzw. gemeinsame, kurz- oder langfristige Ziel hinarbeiten. Innerhalb dieser Kooperationen gehen wir mehr oder weniger Kompromisse ein, wenn das übergeordnete Ziel, nennen wir es Mehrwert, erreicht werden soll. 

So logisch und doch so schwer für viele Akteure zu verstehen. Ich liebe Kooperationen. Meine Erfahrung ist, dass ich in den meisten Situationen, die sich in meinem Leben bisher ergeben haben, mit Kooperationen weitergekommen bin. Alleine hätte ich es nicht geschafft oder es wäre zumindest anstrengender geworden. Egal ob Familie, Freunde, Schul-, Studien-, Sport-, oder Arbeitskollegen, mit allen bin ich immer gern und wieder Kooperationen eingegangen, um selbst dabei weiter zu kommen. Man erkennt sehr schnell, wenn man darüber nachdenkt, dass eine Beziehung oder eine Kooperation einem im Leben viel weiterbringen kann. Was es bedeutet, gemeinsam am gleichen Ziel zu arbeiten, hat den Unterschied zwischen den Homosapiens und dem Neandertaler nachhaltig gezeigt. Der Status Quo hat in der Geschichte noch nie überlebt!

Wichtig und unabdingbar ist aber immer dabei zu beachten, dass die eigenen Ziele konform oder in einer akzeptablen und bekannten Varianz vereinbar mit den Zielen des Kooperationspartners sind. Andernfalls ist es keine Kooperation!

Kooperation für Unternehmen einzugehen ist nichts anderes. Nur das es hier nicht zwei Lebewesen sind, sondern zwei Systeme, die kooperieren. Beide haben eigene Ziele, die sich meist gar nicht groß voneinander unterscheiden. Allenfalls sind die Methoden, die die Unternehmen anwenden, um ans Ziel zu kommen, unterschiedlicher Natur. Was aber Unternehmen leider nicht gut können, sind Visionen hervor zu rufen.  

Am Anfang eines neuen Projektes, also am Anfang einer neuen Vision, die ich verfolge, stoße ich oft auf Skepsis, Misstrauen und fachliche Inkompetenz. Die Reaktion ist oft folgende: „Da bin ich nicht für zuständig, ich weiß nicht, wer sowas hier im Hause macht. Schreiben Sie doch bitte Ihr Anliegen an die info@Adresse. Ich habe Ihre Mail weitergeleitet ans Marketing, wenn wir Interesse haben, meldet sich dann Jemand bei Ihnen.”Zu diesem Zeitpunkt rede ich noch nicht über Ideen. Ich nenne keine Namen und keine Details. Ich frage nur nach einem zuständigen Ansprechpartner. 

Dann kommen immer wieder die gleichen Fragen: “Wie groß ist das Unternehmen? Welche Reichweite hat das Unternehmen? Welche Zielgruppe können die bieten? Was kostet uns das? Oder es kommen ohne weitere Informationen die üblichen Reaktionen: Leider können wir das nicht verbuchen im Budget, wir haben keine Ressourcen für sowas. Danke, aber wir haben schon eine Kooperation. Senden Sie mir erstmal eine Präsentation zu.”Meine zwei Favoriten sind aber: “Vielen Dank, ich schicke Ihnen mal eine Preisliste für Anzeigen zu.” Und: „Wir bekommen immer wieder Anfragen für ein Sponsoring, leider muss ich Ihre Anfrage ablehnen.“ (hierbei ging es um ein Budget von 250.000 €, die ein Kunde für Incentives ausgeben wollte).

Warum tun sich Unternehmen so schwer mit Kooperationen? Warum denken Unternehmen oft eindimensional (oder ist folgende Aussage dann doch eher dreidimensional): 

“Ich hätte gern was Gutes für meine Kunden oder Mitarbeiter, aber es darf nichts kosten und verdienen wollen wir auch noch daran…”

Kommen wir noch einmal auf die Bedeutung von dem Wort Kooperationen zurück:

Zusammen – wirken – gemeinschaftlich – Ziele

Eigentlich doch völlig klar! Oder?

Aber viele Unternehmen beschäftigen keine Mitarbeiter, die sich ausschließlich um Kooperationen kümmern. Viele Kooperationsmanager haben auch nur einfach den falschen Titel, viele Kooperationsmanager haben gute Visionen, sind kreativ und engagiert, sitzen aber im falschen Unternehmen. Kooperationen brauchen Geduld, das richtige Näschen und den richtigen Augenblick sowie Menschen, die gerne an Übermorgen denken und lieber ein wenig Zeit in innovative und neue Ideen investieren, als Tag ein Tag aus den gleichen Weg zu gehen, der mich zwar von A nach B bringt, aber niemals darüber hinaus.

Ich würde sehr gern mal den verantwortlichen Menschen treffen wollen, der damals, Anfang der 2000er bei der Lufthansa saß und meinte, er müsse als wichtiger Mitarbeiter eines wichtigen Weltkonzerns seine stets wichtige, begrenzte und viel zu wertvolle Zeit mit einem bis dahin kleinen und im Weltmarkt eher unbedeutendem Kofferhersteller aus Köln investieren. Sehr gerne würde ich ihm die Hand schütteln wollen und ihm zu seiner visionären Fähigkeit gratulieren, denn ein Stück weit schaue ich zu ihm herauf und bin mehr als beeindruckt von ihm oder ihr!

Es geht also gar nicht immer um die Größe, um die Reichweite und um den schnellen Effekt, den ein Unternehmen erzielen kann. Es geht meist und vor allem auch um die langfristigen Visionen. Ein bis dahin kleiner Kooperationspartner wie Rimowa hat sicherlich nichts an der Reichweite und an der Bekanntheit einer Lufthansa unmittelbar verändern können, aber es hat langfristig die Wahrnehmung der Fluggesellschaft verändert. Rimowa ist sicherlich optisch der größere Gewinner (weil das Unternehmen einfach kleiner ist), aber Lufthansa hat langfristig bewiesen, dass sie an Ihre Fluggäste denkt, an deren Komfort und den Mehrwert, einen solch hochwertigen innovativen Koffer zu besitzen. Lufthansa hat viel mehr gewonnen als ein wenig Reichweite, auch viel mehr als ein wenig Umsatz durch den Verkauf von Koffern.  

Ich gratuliere zu soviel Weitsicht!

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