Die Work-Life-Balance ist in vieler Munde und wird sogar in der Werbung mehr und mehr benutzt. Aktuellstes Beispiel ist IKEA mit Ihrer Work-Life-Sleep-Balance Kampagne. Aber was steckt hinter diesem Begriff?

Gemeint ist der Ausgleich zwischen Beruf, Familie, Hobby und Freizeit. Es wird aber auch im Zusammenhang benutzt, das Bedürfnis nach Ausgleich auszudrücken. Der Begriff ist in Mode gekommen, da sich die Arbeitswelt immer mehr verändert. In immer mehr Haushalten in Deutschland müssen beide Elternteile arbeiten gehen, entweder weil es die Finanzlage erfordert oder ein bestimmter Lebensstandard gehalten werden möchte. Hier gibt es dann verschiedene Varianten der Vollzeit/Teilzeit Kombination. Gleichzeitig wünschen sich Mütter und Väter aber mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. 

Aber ist ein Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben wirklich realistisch? 

Durch den Drang nach mehr Flexibilität im Beruf, um einen Ausgleich zu erschaffen, haben sich viele Unternehmen umgestellt, um den Arbeitsplatz attraktiver und stressfreier für die Mitarbeiter zu gestallten. Modelle wie:

  • Flexiblere Arbeitszeiten (Vertrauensarbeit statt Stechuhr)
  • Home-Office
  • Jobsharing 
  • bis hin zu Angeboten wie Fitnessprogramme und Kinderbetreuung.

Diese alternativen – besonders das Homeoffice – werden aber immer wieder auf beiden Seiten heiß diskutiert. Der Arbeitgeber zweifelt die Produktivität und Effizienz an. Auf der Seite des Arbeitnehmers stellt sich häufig die Frage ob man im Homeoffice auch noch um 23:00 Uhr seine Emails beantworten muss. Misstrauen auf Arbeitgeberseite und Schuldgefühle auf Arbeitnehmerseite bleiben unterschwellig präsent. 

Mein Fazit: einen Ausgleich kann und wird man auch mit den schlausten Modellen und Methoden nicht erreichen. Es wird eine Work-Life-Challenge bleiben, denn durch den schnellen Wandel der Wirtschaft und Arbeitsmarkt, den verschieden Ansprüchen und Erwartungen an das Leben und den ständigen Schwankungen der eigenen Lebensumstände ist ein ständiger Ausgleich nicht möglich. Ich würde an dieser Stelle eher von einer Work-Life-Integration sprechen wollen, bei der individuell geschaut werden müsste, wie die Arbeit mit dem Privatleben so zu vereinbaren ist, dass man langfristig Zeit effektiver, stressfreier und gesünder arbeiten kann.

Hier sind aber ein paar kurze Tipps, die für eine innere Balance im Alltag hilfreich sein könnten:

  1. Kombiniere deinen Arbeitskalender mit deinem Privatkalender. Dadurch werden private Termine sichtbarer und werden nicht immer hintenangestellt 
  2. Fehler passieren. Bleibe nicht hängen in der endlos negativen Schleife deiner Gedanken. Abhacken und weitermachen.
  3. Keine Zeit für Sport? Versuche mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren oder lauf soviel wie möglich zu Fuß. Jede Bewegung zählt und beugt Verspannungen und schlechten Gedanken vor. Nebenbei setzt es Glückshormone frei.
  4. Bewusst belohnen! Auch bei kleinen Teilerfolgen ist es wichtig sich klar zu werden, dass man ein Schritt näher am Ziel ist, einen grünen Hacken mehr an der ToDo Liste geschafft hat. 
  5. Morgens früh vor dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen, mach mal Pause von deinen Social Network Aktivitäten. Die ständige Informationenflut bringt uns in einen Reaktionsmodus und hilft nicht gerade der Entspannung.