So ein Thema, diese Streitkultur, eigentlich etwas über das man Romane schreiben kann, das Ende ist immer offen, es können auch Krimis oder esoterische Fachbücher werden. Eines dieser Themen von denen man weiß, „Es gibt sie immer, bewusst oder nicht“. Sichher ist aber auch, sich seiner eigenen Streitkukultur bewusst zu sein, ist immer besser als es nicht zu wissen.
Gerade in den Chef:innenetagen ist es wichtig zu wissen, was man tut, denn es färbt dann auch auf die Kultur des ganzen Teams oder gar des ganzen Unternehmen ab.
Besser gibt es (fast) nicht
Nun haben ja Trainer:innen und Berater:innen gerne eine Zielkultur im Kopf, wenn sie in Unternehmen tätig sind, dass ist oft nicht hilfreich. Gerade in immer diverseren Unternehmen ist diese Zielkultur kaum auszumachen. Macht doch mal den Selbsttest. Eine betriebsame italienische Pizzeria abends um 20 Uhr hat eine ganz andere Führungskultur, als das deutsche Speiserestaurant zur gleichen Zeit. Beides ist auf seine Art authentisch und wäre kaum in die andere Kultur transportierbar.
Damit sind wir schon bei einem der – aus unserer Sicht- wichtigsten Punkte:
Authentizität
Man kaum den ganzen Tag eine Rolle einnehmen, wenn man es probiert, kostet es unendlich viel Energie und in der Regel auch Freude. Wenn die italienische Pizzeria sich in deutschen Ohren, jeden Abend den Krieg erklärt, dann ist es so. Wir können uns sicher sein, am Ende des Abends gibt es einen Grappa oder Espresso und die Familie hält zusammen. Sein wir ehrlich, deswegen geht man da ja auch hin.
Bei dem deutschen Lokal, hat man in der Regel sein Lieblingsgericht, es geht schnell und man kann sich wirklich drauf verlassen, dass es immer so schmeckt, wie man es erwartet. Einen Grappa oder Espresso kriegt man in der Regel nicht, dafür kann man sich drauf verlassen, dass es relativ schnell kommt. Der Familienkrieg wird durch etwas muffelige Bedienungen in der Regel würdig ersetzt.
Zugegeben etwas klischeehaft, aber gesagt werden soll vor allem eins, Führungskultur sollte die Erwartungen der Empfänger erfüllen, vor allen wenn man etwas an Kultur propagiert hat.
Damit sind wir schon beim zweiten Punkt.
Transparenz
In aller Regel sind die Mitarbeiter:innen eines Unternehmens volljährig oder zumindest nahe dran, man kann mit ihnen sprechen und ihnen sagen, was für ein Typ man ist. Transparent machen, ist immer die elegantere Form von erleiden lassen. Die Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen merken ja doch, was für ein Typ man ist, da gewinnt man schnell Souveränitätspunkte, wenn man es vorher einfach sagt. Schwieriger ist es schon, die Vorbedingung dafür zu erfüllen, nämlich sich selbst zu erkennen. In Zeiten, in denen man fast jedem Bild im Netz ansieht, wie sehr es gemacht ist, keine so einfache Sache, aber nochmal besser, man weiß es selber zuerst.
Mit den beiden Punkten, kommt man eigentlich schon ganz gut durch den Führungsalltag. Denn die wichtigste Währung in jedem Führungsalltag ist und bleibt Respekt. Respekt vor jedem einzelnen Individuum. Aber das ist dann mal ein anderes Thema.