Inselprobleme überall

Wir bemühen uns im gesamten Team, diesen Newsletter abwechslungsreich zu gestalten. Themen, die nicht jeden Tag auf dem Schreibtisch liegen, anzusprechen oder einfach mal ein bisschen Inspiration zu geben. Wir verstehen uns nicht als Warner:innen vor Ereignissen, da dies in der Regel ja nur pauschale Dinge sein können und der Situation vor Ort nicht gerecht werden. Aber es gibt auch Themen, die wir nicht oft genug ansprechen können. Der Grund dafür ist häufig, dass die Themen Zeit brauchen, um sie anzugehen. Daher kann man gar nicht früh genug damit anfangen. Dennoch werden sie wachsen. Im schlimmsten Fall entwickeln sie sich zu einer Bedrohung für den Geschäftsbetrieb. Heute möchten wir (wieder mal) auf ein solches Thema aufmerksam machen, weil dieses Thema alle Kriterien erfüllt sich zu einer richtigen Katastrophe zu entwickeln.

Der Arbeitskräftemangel hat nun, wie vorhergesagt, einen „tipping point“ erreicht, wo er Wachstum schmälert, faktisch alle Branchen erreicht hat, und die Gegenmaßnahmen immer noch nicht auf dem Weg sind.

Die Fakten:
2 Studien dazu:

Fachkräftemangel nimmt trotz Lockdown zu – weitere Engpässe stehen bevor

Fachkräftemangel in Deutschland – unterschätzt oder aufgebauscht?

In der zweiten Studie geben die Interviewten bereits zu 80% an, dass es sich nicht um ein konjunkturelles Thema handelt, sondern um ein strukturelles.

Das Ergebnis ist jeden Tag zu beobachten:
• Steuerberater:innen, die sich schwer tun, neue Klient:innen aufzunehmen
• Krankenhäuser, die Patient:innen ablehnen müssen, da nicht genügend Fachkräfte vorhanden sind
• Handwerksbetriebe, die monatelange Wartezeiten haben, um Aufträge abzuarbeiten
• Schulen, die Klassen wieder vergrößern müssen, da Lehrkräfte fehlen

Die Liste ließe sich wohl beliebig fortsetzen. Englische Verhältnisse drohen, denn auch in den Bereichen Logistik und Transport klemmt es überall.

Das Thema wird wenig prominent behandelt, zumindest, wenn man es mit Nachhaltigkeitsthemen oder auch Rohstoffbeschaffung vergleicht.

Es wird wohl viel auf die Eigeninitiative der Unternehmer:innen ankommen, um hier das schlimmste abzuwenden.
• Attraktive Arbeitsplätze, insbesondere Arbeitszeitmodelle und Individuallösungen werden gebraucht
• Es bleibt wohl nichts anderes übrig als sich dem Kampf, der überbordende und oft miserablen Bürokratie zu stellen, um ausländische Fachkräfte anzuwerben oder Qualifikationen anerkennen zu lassen. Dabei geht es oft nicht mal um den Titel, oft scheitert man schon bei der Bürokratie an der Anerkennung von Sprachkenntnissen. Hier ein kleines Beispiel aus Hamburg:

Der lange Kampf um eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis

Ohne Hilfe der Arbeitgeber:innen geht hier oft nichts.
• Und natürlich das Thema Ausbildung; die Zahlen sind, pandemiebedingt, zurückgegangen, aber auch das Thema Unterstützung bei Bachelor Studiengängen wird oft noch stiefmütterlich behandelt.
• Strukturell bleibt dann noch der Schritt alle Aktivitäten zu prüfen, inwieweit sie im Ausland umzusetzen sind.

Es gibt sehr viel zu tun, die Dinge brauchen immer noch viel Zeit. Zeit die man oft nicht hat. Deswegen aber nichts zu tun, ist für Unternehmer:innen keine Lösung. Ein besserer Schritt wäre es, dies als messbare Aktivität in die Jahresplanung und in die Gespräche im Unternehmen aufzunehmen. Wo dieser Fachkräftemangel hinführen kann, ist in Großbritannien gerade sehr gut zu beobachten.

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