Denkmalschutz für Manager:innen

Karrieren als Influencer:innen sind schon langsam wieder out. In der aktuellen Staffel brachte der Bachelor es auf den Punkt, als er eine Kandidatin aussortierte mit dem Hinweis: „Dein Job als Influencerin hat ja auch so nen touch“. Wer hätte das vor wenigen Jahren noch gedacht, irgendwas mit Medien, das ist ja dazu im Gegensatz noch sehr begehrt, wobei Agenturen bereits merken, dass die Zahl der Bewerbungen zurückgeht. Programmierer:innen, Entwickler:innen, soziale Berufe sind wieder gefragt und auch handwerkliche Berufe haben ihre Talsohle erreicht, insbesondere die Berufe die auch ein bisschen Kreativität und Individualität zu lassen sind begehrt.  

Diese Wünsche und Bedarfe entwickeln sich oft schon in der Schule die als kein lebenswerter Ort gesehen wird und damit wenig inspirierend ist.  

Was junge Leute wirklich wollen? Teilhabe!

Wenn man die Berufswünsche in Europa und Deutschland miteinander vergleicht, fällt ein Punkt auf. Der Beruf der Manager:innen gehört in Europa zu den beliebten Berufen, in Deutschland nicht.  

Berufswünsche von Jugendlichen

In unserer Praxis, insbesondere im Projektmanagement, können wir die Auswirkungen beobachten. Betriebswirtschaftliche Betrachtungen spielen oft keine Rolle oder müssen ins Projekt reingetragen werden, weil die Kompetenzen fehlen. Überall fehlt Verständnis für Kosten und Erträge. Mitarbeitende die nicht einmal wissen, wie hoch die Arbeitgeber:innenanteile in den einzelnen Positionen sind, Bruttoumsatz und Nettorendite sind Fremdworte. Die Projektkostenkalkulation spielt selbst bei Projektmanager:innen keine wichtige Rolle. Unwissenheit, ja fast Ignoranz, wohin man schaut. Es fehlt an den einfachsten Grundlagen. 

 
Diese Unwissenheit hat System. In den Schulen, inklusive Berufsschulen spielt Betriebswirtschaft eine untergeordnete Rolle, in den weiterführenden Schulen fehlt es oft komplett. Viele Bachelorstudiengänge behandeln die Wirtschaftsthemen kaum oder gar nicht. In den Unternehmen kann man die Faustregel nehmen, desto größer das Unternehmen, desto unwichtiger ist das Thema. Besondere Inseln der Unwissenheit sind ausgerechnet die Personalabteilungen, die oft den größten Kostenanteil, das Personal, zu organisieren haben.  

Es hilft aus unserer Erfahrung sehr, diese Lücken aktional zu schließen und in den Unternehmen Kostentransparenz, wo sie nur möglich ist, zu schaffen. Denn mit dem Wissen wächst auch Verständnis, manchmal sogar Kreativität, die Kosten in den Lösungen mit zu betrachten. 

Und wer weiß, vielleicht steigt dann auch die Lust sich mit Zahlen zu beschäftigen. Es wäre aus unserer Sich schade, wenn die der Manager:innenberuf in Deutschland bald unter Denkmalschutz gestellt werden müsste.  

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